Zum Segeln
 sind wir mehr zufällig gekommen. Da wir schon mehrere Jahre ein Faltboot RZ 85, gelegentlich auch mit Außenborder am Hohenwartestausee nutzten, beschlossen wir 1985 endlich den entsprechenden Bootsführerschein zu erwerben. Ein solcher Lehrgang wurde im April 85 von der Sektion Segeln der BSG Chemie Schwarza organisiert.  Nachteil war, den Motorbootschein gab es nur in Verbindung mit dem Segelschein. Schnell wurde klar, Segeln ist wesentlich interessanter als gedacht. Vom ersten Tag des Lehrgangs an begeisterte uns der Enthusiasmus, mit dem der Verein die Sache realisierte. Selbst Minusgrade und Schneefall konnten den Ablauf nicht stören.
Begeistert und mit beiden Führerscheinen versehen, traten nach dem Lehrgang dem Verein bei und haben seitdem viele unvergessliche Stunden bei gemeinsamen Unternehmungen erlebt .
   
Ob Neptunfest oder Hexenregatta - da bleibt kein Auge trocken, vor Lachen. Unvergessen bleiben auch die Saisonabschlußveranstaltungen, die über ein ganzes Wochenende gingen.   Neben den Aktivitäten am Hohenwartestausee gibt es noch den "Thüringer Schluchtensegler". Ein 15er Jollenkreuzer, der in Mecklenburg stationiert ist und von den Vereinsmitgliedern zum Fahrtensegeln genutzt wird. Wohl kaum ein anderes Boot wurde so intensiv von wechselnden Besatzungen genutzt.
         
Nach der Wende erschlossen sich uns Seglern auch ganz neue Möglichkeiten unserem Hobby nachzugehen. Nicht von Heute auf Morgen - jeder musste sich neu orientieren und seinen Platz in der neuen Gesellschaft finden - aber seit 1998 organisiert der nimmermüde "Ex"Vereinsvorsitzende Jochen Brümmer Segeltörns an der
 kroatischen Adria    Dalslandkanal   Masuren
     
2002 erfüllen wir uns den Traum vom eigenen Boot - eine Lupus 24. Es gibt reichlich Stauraum, sie ist gut isoliert, Stehhöhe (bei aufgestellten Kajütdach).Das Boot macht einen sicheren Eindruck. .Bisher haben wir es bei allen möglichen Wetterkapriolen immer wieder unbeschadet nach hause gebracht.. Und es wird nie langweilig. nach jeder Saison gibt es eine lange Liste mit "Verbesserungen" abzuarbeiten.
 
Ein "Abfallprodukt " dieses Hobbys ist das notwendige Zugfahrzeug für das Boot. Einzige Bedingung, es muß 2,5t Anhängelast bewältigen. Wir benutzen dazu einen Bus oder Kleintransporter, der nebenbei, spartanisch ausgerüstet, als "Wohnmobil" genutzt wird. Beim letzten Zugfahrzeug haben wir uns etwas mehr Mühe gegeben.

Schon wenige Tage nach Abholung unseres neuen Transporters konnten wir Freunde und Bekannte zum "Stapellauf" unseres fertig ausgebauten Wohnmobils einladen. Ungläubige und zweifelnde Gesichter - bis sich die Türen zu einer ersten Besichtung öffneten.
     
     
Das war ein gelungener "Stapellauf". Aber nun wurde es ernst, ein musste ein Plan her.
wir brauchen :   was wir nicht brauchen :
- Wohn-, Stau- und Schlafraum für 2 Personen
- Koch- und Sitzgelegenheit
- Isolierung für eine Nutzung vom zeitigen Frühjahr bis Spätherbst
- autarke Stromversorgung für den Betrieb einer kleinen Kompressor Kühlbox und zum Laden diverser Akkus, Beleuchtung
- separaten Dusch- und Toilettenraum
- Markise
- Fernseher
- bewusst haben wir auf viel Technik verzichtet, je einfacher, um so besser ist die Devise
     
Wir beginnen mit der Elektrik. 2 Versorgungsbatterien kommen unter den Beifahrersitz, 2 Solarpanele werden auf das Dach geklebt und über einen Regler miteinander verbunden. Alle weiteren Elektroleitungen verlegt und fixiert.
     
Weiter geht es mit der Isolierung. Dazu verwenden wir Armaflex in verschiedenen Stärken. Die Decke ist fertig und kann verkleidet werden. Als Material kommen Schrankrückwände zum Einsatz. Nun ist "Möbelbau" angesagt.
     
     
Das Gerüst für die Möbel entsteht aus Holzleisten 30x30mm. Beplankt werden die Möbel mit Laminat, welches ich zu Platten verleimt und passend zugeschnitten habe.
     
     
Unsere Küche besteht aus einem Origo Spiritus Kocher und einer Engel Kompressorkühlbox, die wir auch auf dem Boot benutzen. Geheizt wird mit einer Truma Gasheizung, die uns schon sehr zuverlässig  über mehrere Jahre und Fahrzeuge begleitet. In unserem "Salon" haben wir Fahrer- und Beifahrersitz drehbar gemacht und mit einem "Salontisch" vervollständigt.
Nach gut 2 Monaten sind unsere Vorstellungen umgesetzt. Bei technischen Problemen, Teilebeschaffung usw. war die Hilfe dieser Selbstausbauer- Webseite eine große Unterstützung :

 Forenübersicht - forum.camper-bauen.de (camper-bauen.de)

 Wir starten zu einer ersten größeren Probefahrt, eine 5wöchige Balkanrudfahrt.
     
Alles hat prima geklappt. Verbessert werden muß die Belüftung. Da wir keine zusätzlichen Fenster einbauen wollen, kommt nur ein Dachlüfter oder Dachklappen in Betracht. Eine wassersparende Trockentrenntoilette steht auch noch auf dem Plan.
     
Die Trockentrenntoilette ist als nächstes geplant.
Nach eingehender Recherche im Netz zu diesem Thema haben wir uns für einem Eigenbau entschieden.
Nachdem wir schon mehrere WC-Systeme verwendet hatten und mit keinem so richtig zufrieden waren, wurden wir auf die Trockentrenntoilette aufmerksam. Nur Vorteile und keinen üblen Geruch soll sie bringen. Schnell war so ein Teil zusammen gebaut und wurde 4 Wochen in der Wohnung getestet
Ergebnis : keine Gerüche, längere Leerungsintervalle möglich                                                                          Fazit : nie wieder eine andere Toilette
     
Die Belüftung musste noch verbessert werden. Dazu haben wir 2 Bootsluken in die Hecktüren eingebaut. Die Truma Heizung wurde vom Umluftbetrieb auf Aussenluftansaugung umstellbar gemacht.





Nun müssen diese Veränderungen natürlich getestet werden.
     
Ende Februar 2020 starten wir zu einer großen Italienrundfahrt - einmal Sizilien und zurück.
     
     
Nachdem wir Sizilien so gut wie abgearbeitet haben, erreicht die Corona Pandemie Europa und trifft Italien besonders hart. Wir brechen ab und fahren zurück.
Im Sommer ist der Donauradweg geplant. Zwei neue E-bikes und ein passender Fahrradträger werden angeschafft - und los geht es. Der erste Abschnitt führt von Donaueschingen nach Regensburg.
     
     
Wunderschön, besonders der Naturpark "Oberes Donautal". Wir sind mit 2 Fahrzeugen unterwegs. Jeweils ein Fahrzeug an Start und Ziel geparkt. Nachteilig war die notwendige Suche nach einen Stellplatz mit Elektroanschluß zum Laden der Fahrradakkus. Das muß geändert werden.
     
Wieder zuhause wird ein Wechselrichter  eingebaut und macht uns unabhängiger beim Laden unserer Akkus. Damit auch immer genug Ladestrom vorhanden ist, rüste ich gleich noch einen Ladebooster nach.



Getestet wird auf dem nächsten Abschnitt des Donauradweges von Passau bis Bratislava .
     
     
Alles klappt zur Zufriedenheit. Schönes Wetter, ein toller Radweg - leider rollt die zweite Welle der Pandemie an. Ungarn schließt die Grenzen. Wien wird zum Corona-Hotspot. Wir umfahren es mit dem Auto - schade, wird nachgeholt.
Die folgende Corona Zwangspause wird zum Basteln genutzt. Irgendwie war es in unserem "Wohnmobil" noch nicht richtig gemütlich. Es gab zuviel Stauraum und zu wenig "Lebensraum".
     
     
Deshalb wurden die Betten "tiefer gelegt". Die Polster bleiben auch am Tag liegen und können als Sofa genutzt werden.
Dann kam der Winter mit unerwartet viel Schnee. Da müsste doch unsere alljährliche Rennsteig - Skiwanderung doch auch wie der Donauradweg machbar sein...
     
... es geht. Tiefste Nachttemperatur -10°C, größte Neuschneemenge (über Nacht) 25cm. Winterausrüstung ist unbedingt erforderlich. Hoffentlich vergesse ich das bis zum nächsten Winter nicht schon wieder.
     
Von Brennersgrün bis zur "Hohen Sonne" bei Eisenach hat dieses Jahr der Schnee gereicht. Dazu gab es noch jeden Tag Neuschnee. Besser geht es nicht. 7 Tage haben wir für die gut 140km gebraucht. Nach jeder Tagesetappe mussten die Fahrzeuge wieder zum nächsten Startpunkt gefahren werden. Eine logistische Meisterleistung.
     
Nun bestimmt  Corona unser Leben schon 1 Jahr. Ein schnelles Ende ist noch nicht abzusehen. Das Krisenmanagment der EU und unserer Regierung ist auch nicht so ermutigend - da hilft nur unerschütterlicher Optimismus.
     

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